Exil und Neue Heimat – Öffentliche Präsentation von Kunst-Installationen am Hugenotten- und Waldenserpfad.

Vier Kunstinstallationen, die die Exilgeschichte der Hugenotten und Waldenser und die gemeinsame europäische Märchenkultur aufgreifen, werden am 22. September in der Bad Karlshafener Gemarkung eingeweiht. Die Installationen sind Teil des Hugenotten- und Waldenserpfades.

Die Europarat-Kulturroute „Hugenotten- und Waldenserpfad“ führt über 2000 km durch Süd- und Mitteleuropa – von der ehemaligen Heimat der Hugenotten und Waldenser in Frankreich und Italien bis nach Bad Karlshafen. Sie verbindet als „Weg in die Freiheit“ das regional unterschiedlich ausgeprägte Kulturerbe der Exilgeschichte der Glaubensflüchtlinge in den verschiedenen Kulturlandschaften Europas.

Der Hugenotten- und Waldenserpfad hat zum Ziel, dieses Kulturerbe von Exil, Migration und neuer Heimat ins Bewusstsein zu bringen. Er sucht dazu auch unkonventionelle Wege – zum Beispiel durch künstlerische Interpretationen. Im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres „Sharing Heritage 2018“ gab es hierzu durch eine großzügige Förderung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien eine attraktive Möglichkeit.

Vier Künstlerinnen aus Nordhessen konnten gewonnen werden, mit viel Kreativität Installationen zur Aufstellung in der Gemarkung der Stadt Bad Karlshafen zu erstellen, die den Hintergrund der Exilgeschichte der in Nordhessen zahlreich niedergelassenen Hugenotten und Waldenser sowie die gemeinsame europäische Märchenkultur aufgreifen und künstlerisch interpretieren.

Monika Bodenmüller, Christine Ermer, Katharina Grote Lambers und Regine Hawellek haben mit großem Einsatz aus verschiedenen Hölzern, Wurzelwerk, Ton, Saiten und Zitherwirbeln Kunstwerke geschaffen, die nun an zwei Stellen im Wald südlich Bad Karlshafens aufgestellt werden: am „Finkeplatz/Falkenhorst“ am Weserberglandweg sowie am Diemelradweg. Die Installationen haben klangvolle Namen, die den Bezug zum Thema darstellen:

Ruhestätte, Angewurzelt, Wind- ein Hauch von Freiheit

Schläfst Du gut ? (La Belle au bois dormant)

Mitgewirkt an der Verwirklichung dieses Kunstprojekts haben mit fachlicher Hilfe und tatkräftiger praktischer Unterstützung die Stadt Bad Karlshafen mit ihrer Bauverwaltung und dem Bauhof, das Forstamt Reinhardshagen und der Bürgerverein Karlshafen und Helmarshausen e.V. Die Maßnahme wurde vom Verein Hugenotten- und Waldenserpfad e.V. mit Fördermitteln des Bundes finanziert.

Die öffentliche Präsentation der Kunstwerke an Ort und Stelle geschieht am Sonntag, 22.09.2019, im Rahmen eines gemeinsamen eineinhalb- bis zweistündigen Rundgangs. Start ist um 15.00 Uhr mit einer Begrüßung am Rathaus der Stadt Bad Karlshafen. Die Künstlerinnen werden ihre Werke vor Ort erläutern. Festes Schuhwerk und Wanderkondition sind erforderlich. Die Eröffnung endet mit einem Empfang und kulinarischer Stärkung im Rathaus. Zur Veranstaltungsplanung sind Teilnahmeanmeldungen unter info@hugenotten-waldenserpfad.eu oder 06421-47673 bis zum 16.September erbeten.

Im kommenden Jahr ist geplant, die beiden Standorte zu einem Rundweg „Kleiner Grimmpfad“ am Hugenotten- und Waldenserpfad zu verbinden und entsprechend zu markieren.

Weserbund begrüßt das Aus für die Oberweserpipeline

Interessenverband: Guter ökologischer Zustand von Werra und Weser ist nicht verhandelbar

Bad Karlshafen. Der Landkreis Kassel war in diesem Jahr Gastgeber für den jährlichen „Wesertag“. Im Mittelpunkt des vom Weserbund veranstalteten Treffens von Vertretern von Unternehmen, Verbänden, Kommunen und Bundesländern in Bad Karlshafen standen diesmal die Perspektiven der Oberweser und die Frage der Vereinbarkeit von Tourismus und Naturschutz.

In seiner Ansprache erinnerte Landrat Uwe Schmidt daran, dass der Tourismus ein traditionell wichtiger Teil der regionalen Ökonomie an der Oberweser und im Weserbergland ist. Es gelte zeitgemäße Erholungsangebote anzubieten, um im Wettbewerb mit anderen Urlaubsdestinationen konkurrieren zu können. Bereits jetzt erziele der Bereich um Bad Karlshafen im Tourismus einen Bruttoumsatz von rund 65 Millionen Euro, so Schmidt, der Mitglied im Vorstand des Weserbundes ist.

In diesem Zusammenhang verwies der Landrat auch auf die zahlreichen Anstrengungen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur. Wie etwa den wiederaufgebauten Barockhafen, die Verbesserung der flussbegleitenden Radwege und den neu geschaffenen Naturpark Reinhardswald.

Tiefe Sorge hätten vor diesem Hintergrund die Pläne von K+S bereitet. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Weserbundes, Uwe Beckmeyer, begrüßte Schmidt daher die Entscheidung der der Ministerinnen und Minister der Flussgebietsgemeinschaft Weser die Genehmigung für den Bau des Oberweserpipeline nicht zu erteilen. Eine Einleitung von Salzabwasser aus der Kaliproduktion über eine Fernleitung in die Oberweser stellt, so führte Beckmeyer aus, „keine Lösung der Probleme dar, sondern verlagert sie nur von der Werra in die Weser“. Erforderlich seien grundsätzliche Lösungen, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation beider Flüsse führen. K+S müsse weiterhin in die Pflicht genommen werden, diese Maßnahmen konsequent umzusetzen.

 

Vor den Gesprächen erkundeten Vertreter von Unternehmen, Verbänden, Kommunen und Bundesländern beim „Wesertag 2019“ die Sehenswürdigkeiten von Stadt Bad Karlshafen.

Beckmeyer wies ausdrücklich darauf hin, dass auch wenn im Juni diesen Jahres die EU-Kommission das Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichteinhaltung der Wasserrahmenrichtlinie aufgrund von Salzeinleitungen der Kaliindustrie in Werra und Weser eingestellt hatte, das Ziel „den guten ökologischen Zustand der Werra und Weser bis 2027 zu erreichen“, aus Sicht des Weserbundes, „nicht verhandelbar ist“.

Partner für Mitschüler und Fahrer

Sie sind Partner für Schüler und Fahrer. Sie helfen Auseinandersetzungen, Verletzungen oder Beschädigungen zu vermeiden. Sie bieten Schutz für die kleinen Fahrgäste und übernehmen eine Vorbildfunktion für andere.

Im Rahmen einer Feierstunde bekamen 18 neue Fahrbegleiter an der Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen von Landrat Uwe Schmidt ihre Zertifikate und ein kleines Geschenk überreicht. Damit gehören sie zu den insgesamt 500 Jungen und Mädchen an 15 Schulen im Landkreis die für mehr Sicherheit in Bussen und Straßenbahnen sorgen. „Allein im Jahr 2018 hat der Landkreis Kassel 215 Fahrbegleiter ausgebildet. Damit hat der Landkreis eine Vorreiterrolle in Hessen“, betonte Schmidt in seiner kurzen Ansprache vor den Schülern. Das Engagement der jungen Fahrbegleiter sei beispielhaft, „nicht nur für andere Schüler, sondern auch für die Gesellschaft“, so der Landrat. 

„Danke, dass Du dabei bist.“ Landrat Uwe Schmidt dankte den neuen Fahrbegleitern und übergab jedem ein kleines Geschenk.

Das Thema griff auch Simone Wolf, Jugendkoordinatorin beim Polizeipräsidium Nordhessen, auf. „Wir stellen immer wieder fest, dass sich viele beklagen, aber kaum jemand sich selbst engagieren will“, so die Polizistin. Bei den Fahrbegleitern sei das anders: „Sie wollen nicht nur reden, sondern auch handeln.“

Bevor die Fahrbegleiter ihre verantwortungsvolle Tätigkeit aufnehmen, werden sie intensiv auf ihre Aufgaben vorbereitet. So berichtete Trainerin Birgit Schaumburg von der KVG, dass die zukünftigen Fahrzeugbegleiter mit Rollenspielen in Deeskalation und Konfliktbewältigung geschult wurden. Außerdem standen Strategien zum neutralen Verhalten sowie Kommunikationstechniken und Körpersprache auf dem Stundenplan. „Die Schüler sollen dabei auch ein Gefühl dafür erhalten, wann sie selbst agieren können und wann es besser ist, Hilfe zu holen.“, so Schaumburg.

Viel Lob für die Mädchen und Jungen kam auch von Schulleiter Driton Mazrekaj: „Die neue Generation von Fahrbegleitern an unserer Schule steht für Toleranz, Akzeptanz und ein friedliches Miteinander“, betonte er. Mazrekaj und Schmidt waren sich abschließend auch darin einig, dass die neuen Fahrbegleiter Kompetenzen erworben haben, die für das ganze Leben nützlich sind.